Atmende Steine
Die vielen skulpturalen Steinformationen in der Region um Trégastel in der Bretagne sehen aus wie von Menschenhand erschaffen und nicht wie ein zusammengewürfelter Haufen Granitfelsen. Ihr Anblick inspirierte mich, ihrer Entstehung nachzuspüren. Es war einmal und war auch nicht! Märchen beginnen im Kopf. Die Betrachtung der Steine aus verschiedenen Blickwinkeln offenbarte mir immer aufs Neue unterschiedliche formale Reize. Mal waren es Gesichter, mal Tiere oder andere Wesen, die sich beim Beobachten zeigten. Dass die Kräfte der Elemente diese Skulpturen erschaffen haben, ist kaum vorstellbar. Denn auch gestalterische Grundlagen finden hier ihre Anwendung in harmonischen Proportionen. Mit der Zeit bekam ich den Eindruck, dass die steinernen Blicke in Richtung Meer schauen, gerade so, als seien sie einem Zauber erlegen, der verhindert hat, das rettende Meer zu erreichen. Andererseits könnte man denken, dass die Steine eine mythische Mauer an Wächtern bilden, um die kleine Stadt Trégastel vor den wilden Fluten des Meeres zu schützen …